Hat Hanfsamenöl Nebenwirkungen? Alles, was du darüber wissen musst

Unerwünschte Effekte von Hanfsamenöl sind selten. Wenn es sich um ein Produkt mit hoher Qualität handelt, soll es deine Gesundheit eher fördern als schädigen. In seltenen Fällen kann es aber passieren, dass du gegen die Inhaltsstoffe allergisch bist oder generell empfindlich auf Hanfsamen reagierst. Was das zur Folge hat und wie du Nebenwirkungen minimieren kannst, verraten wir dir nachfolgend.

Was ist Hanfsamenöl und woraus besteht es?

Bei Hanfsamenöl handelt es sich um ein Öl, dass durch Pressen von Hanfsamen hergestellt wird. Die Basis ist die Hanfpflanze, das Öl enthält allerdings keinerlei berauschende Substanzen wie THC. Zu den wertvollen Inhaltsstoffen gehören:

  • Essentielle Fettsäuren: Hanfsamenöl enthält viele ungesättigte Fettsäuren, darunter Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, die optimalerweise in einem Verhältnis von 3:1 vorhanden sind. Diese Fettsäuren gelten als wichtig für die Herzgesundheit, da dein Körper sie nicht selbst herstellen kann.
  • Proteine: Hanfsamenöl enthält alle essentiellen Aminosäuren, was das Öl zu einer beliebten Proteinquelle für Veganer und Vegetarier macht.
  • Mineralstoffe und Vitamine: Ebenfalls im Hanfsamenöl enthalten sind Phosphor, Kalium, Natrium, Magnesium, Kalzium, Zink und Eisen. Das Antioxidans Vitamin E ist in höherer Menge enthalten als in klassischen Ölen.

Hanfsamenöl wird in der Küche eingesetzt, es ist eine gute Ergänzung für Dips, Dressings und Smoothies. Es schmeckt angenehm nussig, sollte aber aufgrund der wertvollen Inhaltsstoffe nicht über 150 °C erhitzt werden. Stellenweise nutzen Menschen Hanfsamenöl jedoch auch für die Hautpflege, da es wertvolle Feuchtigkeit spendet, ohne dabei die Poren zu verstopfen.

Welche gesundheitlichen Vorteile kann Hanfsamenöl haben?

Hanfsamenöl ist nicht nur ein leckerer Ersatz für klassische Ölsorten, sondern soll auch im Wellness- und Gesundheitsbereich Wirkung zeigen. Anwender schwören unter anderem für folgende Zwecke auf die Nutzung des Öls:

  • Herzgesundheit: Die Omega-3-Fettsäuren in Hanfsamenöl sollen zur Verbesserung der Herzgesundheit von Bedeutung sein. Es wird davon ausgegangen, dass sie den Blutdruck senken und das Risiko von Herzerkrankungen minimieren können.
  • Förderung des Immunsystems: Das in Hanfsamenöl enthaltene Vitamin E und andere Antioxidantien soll das Immunsystem stärken und den Körper so vor freien Radikalen schützen.
  • Entzündungshemmende Eigenschaften: In Hanfsamenöl ist Gamma-Linolensäure enthalten. Diese Omega-6-Fettsäure soll laut ersten Erkenntnissen entzündungshemmende Wirkungen haben. Es wird berichtet, dass die Anwendung unter anderem bei Arthritis hilfreich sein kann.
  • Hormonbalance: Die Gamma-Linolensäure soll auch bei der Regulierung von Hormonen hilfreich sein. Einige Anwender setzen Hanfsamenöl zur Linderung von Menstruations- und Wechseljahrsbeschwerden ein.
  • Hautgesundheit: Hanfsamenöl wird gern in der Kosmetik eingesetzt, da die Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren die Haut nähren und beruhigen können. Zur Anwendung kommt es unter anderem bei trockener Haut, Ekzemen, Dermatitis und Rötungen.

Wie wird Hanfsamenöl eingenommen bzw. angewandt?

Bei Hanfsamenöl unterscheiden wir zwischen der oralen Einnahme und der Anwendung direkt auf der Haut. Um die gesundheitlichen Vorteile bei Entzündungen, Herzerkrankungen und einem geschwächten Immunsystem optimal zu nutzen, setzen Anwender das Öl gern in der Küche ein. Die optimale Dosierung soll zwischen 1 bis 2 Esslöffel pro Tag liegen. Einige Nutzer nehmen das Hanfsamenöl direkt oral ein, andere wiederum ersetzen damit Speiseöle.

Bei der topischen Anwendung wird das Hanfsamenöl direkt auf die Haut aufgetragen oder zur Herstellung von Hautpflegeprodukten verwendet. Du kannst dir deine eigenen Cremes herstellen, indem du ihnen pro 100 ml 1 bis 2 Teelöffel Hanfsamenöl beimischst. Beachte bitte, dass die Haltbarkeit bei selbstproduzierten Cremes ohne Konservierungsstoffe höchstens ein bis zwei Wochen beträgt, wenn du die Creme im Kühlschrank aufbewahrst.

Welche Nebenwirkungen hat Hanfsamenöl?

Die meisten Menschen vertragen Hanfsamenöl gut, bei hohen Dosen sind aber auch hier Nebenwirkungen möglich. Selten kommt es zu individuellen Unverträglichkeiten, die eine Einnahme erschweren. Einige typische Nebenwirkungen, von denen Erstanwender berichten, sind:

  • Verdauungsprobleme: Nimmst du erstmalig hohe Dosen ein und hast deinen Körper nicht zuvor ans Hanfsamenöl gewöhnt, sind Bauchschmerzen und Durchfall möglich. Das liegt am hohen Fettgehalt in den Ölen.
  • Allergische Reaktionen: Sehr selten berichten Nutzer von Hautausschlägen durch Hanfsamenöl. Diese Symptome treten in der Regel nur bei direkter Anwendung auf der Haut auf und nur dann, wenn du gegen Hanf oder einen der anderen Inhaltsstoffe allergisch bist.
  • Blutverdünnung: Hanfsamenöl soll aufgrund der enthaltenen Omega-3-Fettsäuren eine blutverdünnende Wirkung haben. Nimmst du bereits Medikamente zur Blutverdünnung, sprich vor der Einnahme von Hanföl mit deinem Arzt. Es ist möglich, dass dein Blut noch weiter verdünnt wird und du daher bei Verletzungen stärker blutest.

Hat Hanfsamenöl Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln?

Hanfsamenöl kann mit einigen Medikamenten interagieren und so stärker wirken als gedacht. Besonders bedeutend sind hier Blutdrucksenker oder Medikamente, die dein Immunsystem beeinflussen. Nimmst du solche Arzneimittel ein, sprich vor der Anwendung von Hanfsamenöl mit deinem behandelnden Arzt. Bedenke bitte, dass trotz aller positiven Berichte Hanfsamenöl kein Ersatz für eine verordnete medikamentöse Therapie ist. Hast du eine erkannte Erkrankung und befindest dich in Behandlung, setze diese unbedingt weiter fort. Hanfsamenöl kann unter Umständen eine Ergänzung für dich sein, ersetzt aber Medikamente nicht.

Hanfsamenöl in Bio-Qualität kaufen und Schadstoffe vermeiden

Ob und wie dein Hanfsamenöl wirkt und wie du es verträgst, hängt von der Qualität ab. Achte darauf, dass du dich für ein kaltgepresstes und unraffiniertes Produkt entscheidest. Das heißt, dass dein Hanfsamenöl nach der Pressung nicht weiter behandelt wurde. Die bioaktiven Stoffe bleiben so enthalten und das Öl kann die bestmögliche Wirkung zeigen.

Ein Bio-Zertifikat garantiert dir, dass der Rohstoff Hanf ohne den Einsatz von synthetischen Pestiziden und Düngemitteln angebaut wurde. So verhinderst du, dass sich in deinem Öl Chemikalien befinden, die dann wiederum zu Nebenwirkungen führen können.

Lasse dir von deinem Hersteller Informationen über den Herstellungsprozess zukommen. Es ist ein Zeichen von Qualität und Vertrauenswürdigkeit, wenn mit solchen Daten transparent umgegangen wird. Wichtig ist auch, dass der THC-Gehalt bei weniger als 0,2 % liegen soll. Nur so stellst du sicher, dass dein Hanfsamenöl keinen berauschenden Effekt hat.

Hanfsamenöl richtig lagern, um Nebenwirkungen zu vermeiden

Ein ranzig gewordenes oder bitteres Hanfsamenöl kann zu Bauchschmerzen und Übelkeit führen. Schuld daran sind schlechte Lagerungsbedingungen oder Oxidationsprozesse, die dein Produkt verändert haben. Schon der Hersteller sollte das Hanfsamenöl in einer dunklen Flasche verkaufen, sodass kein Licht ran kommt und die Fettsäuren angebaut werden.

Lagere dein Hanfsamenöl in der Originalflasche (dunkel) und fülle es nicht in eine typische Öl-Flasche um. Schütze es vor direktem Sonnenlicht, denn dieses beeinträchtigt die Qualität. Nachdem du die Flasche geöffnet hast, gehört dein Hanfsamenöl in den Kühlschrank. Dadurch verhinderst du den Oxidationsprozess und kannst dein Öl länger nutzen. Denke auch daran, die Flasche nach jeder Nutzung sorgfältig zu verschließen. Kommt zu viel Sauerstoff ans Öl, oxidiert es schneller und wird ranzig.

Tipp: Riecht oder schmeckt dein Hanfsamenöl komisch, entsorge es und nimm es nicht mehr ein. So verhinderst du unnötige Nebenwirkungen, die auf falsche Lagerungsbedingungen zurückzuführen sind.