Grass Sorten im Überblick - die musst Du kennen

In der Cannabiszucht wird seit Jahren experimentiert, erweitert und geforscht. Spätestens, wenn Du Dich intensiver mit der Thematik beschäftigst, stellst Du fest, dass es zahlreiche verschiedene Cannabis Sorten gibt. Welche die größten Unterschiede sind und welche Eigenschaften die verschiedenen Cannabis Arten haben, erfährst Du jetzt bei uns.

Cannabis Sativa - der einzig wahre Hanf

In der Cannabis Community wird Cannabis Sativa oft als die einzig wahre Sorte bezeichnet. Das liegt daran, dass der botanische Name der Hanfpflanze “Cannabis Sativa” ist. Heute ist es nur noch eine Cannabissorte von vielen, denn die Zucht hat sich deutlich verändert.

Ursprünglich wuchsen Sativa-Sorten in der Nähe des Äquators, Länder wie Mexiko, Thailand und Kolumbien gelten als Heimat. Beim Wuchs zeigt sich Cannabis Sativa schlank und hoch, die Sorten eignen sich nicht für den diskreten Anbau im heimischen Wohnzimmer. Der THC-Gehalt von Sativa-Hanfsorten ist hoch, Kreuzungen mit Indica verstärken den Effekt nochmal.

Die Cannabis Sorte wirkt vor allem zerebral und ist für ihre erhebenden Effekte bekannt. Nutzer berichten von einer Steigerung des Energielevels und verbesserter Kreativität. Hier eine kleine Übersicht der bekanntesten Sativa-Sorten, die auf dem Markt verfügbar sind:

  • Durban
  • Northern Lights #5
  • Silver Haze
  • Mexican Sativa
  • Amnesia

Cannabis Indica - indischer Hanf gehört zu den beliebtesten Cannabissorten

Obwohl Cannabis Indica gern als indischer Hanf bezeichnet wird, stammt die Pflanze nicht allein aus Indien. Als Herkunftsländer gelten außerdem die Türkei, Pakistan und Afghanistan.

Die Indica Pflanze wächst deutlich kompakter und kleiner als Cannabis Sativa. Cannabis Sativa wird daher primär im Freiland angebaut, wohingegen sich Cannabis Indica auch für den Indoor Anbau eignet. Hinsichtlich der Blütezeit ergibt sich bei Indica-Cannabis-Arten der Vorteil, dass diese im Schnitt weniger als zehn Wochen beträgt. Der THC-Gehalt ist je nach Cannabis-Sorte etwas geringer als bei Sativa-Pflanzen, weshalb Konsumenten reine Indica Sorten gern als “Anfängerpflanzen” beschreiben.

Cannabis Indica Sorten gelten als beruhigend und dämpfend, sie werden zur Behandlung von Schlafstörungen eingesetzt und zur Entspannung am Abend. Der Einsatz am Tag ist nicht empfehlenswert, da Indica nicht selten zu einer ausgeprägten Müdigkeit und Bettschwere führt. Diese Sorten gehören zu den bekanntesten Indica-Arten:

  • Zkittlez
  • Hindu Kush
  • Northern Lights
  • Afghani#1
  • Super Skunk

Die dritte Sorte im Bunde - Ruderalis Cannabis

Ruderalis ist weit weniger bekannt als Indica und Sativa, dennoch gehört sie zu den beliebten Sorten. Der größte Vorteil, der aus Russland und Mittelasien stammenden Hanfsamen ist, dass sie unabhängig von der Lichtmenge blühen. Dieser Prozess wird als “Autoflowering” bezeichnet und hilft vor allem Einsteigern, im Growing-Bereich Erfolge zu erzielen. Viele Pflanzenarten weisen einen Anteil Ruderalis auf, um Grower den Einstieg zu erleichtern.

Die beliebteste Variante ist die Kombination Sativa-Indica-Ruderalis, da hier aus allen Pflanzen die besten Eigenschaften zum Vorschein kommen. Reines Ruderalis-Cannabis ist eher selten, der THC-Gehalt ist für erfahrene Konsumenten zu gering. Das medizinische Potenzial von Ruderalis ist interessant, da die Pflanze hohe Anteile von Cannabidiol enthalten kann.

Ruderalisanteile findest Du primär in Hybriden, hier gilt es zwischen Indica-Cannabis, Indica-Sativa-Cannabis und reinen Sativa-Sorten zu unterscheiden. Hier einige Sorten, die einen Ruderalisanteil haben.

  • Northern Light Automatic (Indica-Ruderalis)
  • Bubble Kush Automatic (Indica-Ruderalis)
  • Haze Berry Automatic (Sativa-Ruderalis)
  • Green Gelato Automatic (Sativa-Ruderalis)

Hybrid-Sorten - sie dominieren den Cannabis-Markt

Reine Sorten sind mittlerweile selten geworden, 100 % Sativa oder Indica wirst Du in der Genetik kaum finden. Botaniker sind dazu übergegangen, die Potenz einzelner Pflanzen zu maximieren, indem sie gekreuzt werden. Je nach Cannabis Sorte dominieren Sativa oder Indica, der Anteil von Cannabis Ruderalis liegt meist bei maximal 10 %.

Welche Cannabissorten werden zur Herstellung von CBD verwendet?

In den meisten Cannabis Sorten ist ein gewisser Anteil an CBD enthalten. Bei reinen CBD-Blüten wird in den meisten Fällen Cannabis Sativa verwendet, es ist aber auch möglich, eine Indica entsprechend der gesetzlichen Vorgaben zu züchten. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass die hochwachsende Sativa zur professionellen CBD-Zucht besser geeignet ist.

Selbstblühende Cannabis Sorten weisen immer einen gewissen Anteil an Cannabis Ruderalis auf, denn nur so wird die Eigenschaft übertragen.

Wichtig zu wissen: Für die CBD-Produktion dürfen ausschließlich Cannabissorten verwendet werden, die aus EU-zertifizierten Nutzhanfsamen angebaut werden. Sie haben einen geringen THC-Gehalt (unter 0,2%) und weisen einen deutlich höheren CBD-Anteil auf.

Welche Cannabis Sorten werden als Medizinhanf eingesetzt?

In Deutschland ist es seit 2017 möglich, THC-haltiges Marihuana auf ärztliches Rezept zu erhalten. Welche Cannabis Sorten hier verordnet werden, hängt von der Art der Anwendung ab. Sativa und Indica weisen einige Unterschiede bei der Wirkung auf, unabhängig vom THC-Anteil. Hier ein kleiner Überblick, wogegen die einzelnen Cannabissorten eingesetzt werden:

  • Cannabis Sativa: Der Haupteinsatzbereich sind psychische Erkrankungen und Antriebsstörungen, da Sativa animierend und energiesteigernd wirkt. Patienten, die aufgrund von medikamentösen Behandlungen oder Erkrankungen unter Appetitlosigkeit leiden, können von Cannabis Sativa profitieren.
  • Cannabis Indica: Schmerzen, Angstzustände und Schlafstörungen sind häufige Anwendungsgebiete für Cannabis Indica. Die beruhigende Wirkung soll dazu führen, dass Spasmen, Anspannung und Nervenschmerzen gelindert werden.

In welcher Cannabis Sorte sind die meisten Cannabinoide enthalten?

Jede Hanfpflanze enthält zahlreiche Pflanzenstoffe, Terpene und Flavonoide. Neben THC (bei klassischem Cannabis) und CBD können fast immer auch Spuren von Cannabinoiden wie CBN, CBG und CBC nachgewiesen werden. Die tatsächliche Anzahl der Cannabinoide hängt maßgeblich von der Sorte ab. Die Auswahl ist so groß, dass man hier keine verlässlichen Angaben machen kann. Du kannst Indicas mit hohem Cannabinoid-Anteil finden, aber auch Sativas, bei denen die Potenz deutlich größer ist.

Geruch und High - so unterscheiden sich die verschiedenen Cannabis Sorten

Kenner finden an jeder Cannabis Sorte eine ganz besondere Eigenschaft und viele von ihnen sind in der Lage, sie schon am Duft zu unterscheiden. Bevor Du nun aber alle Aromen dieser Welt auswendig lernst, ist es sinnvoller, Sativa, Ruderalis und Indica voneinander zu unterscheiden. In der Regel sind Sativas geruchsarmer, ihr Aroma geht in Richtung Zitrus, gepaart mit leichten Fruchtnoten und einem süßen Untergrund. Indica-Pflanzen riechen strenger, oft skunkartig und teilweise sogar scharf. Bei beiden Sorten  zeigt sich der vollständige Geruch erst am Ende der Blütephase, im Innenbereich braucht es beim Anbau eigentlich immer eine Belüftungsanlage.

Das High selbst hängt maßgeblich vom THC-Gehalt ab, bei CBD-Cannabis gibt es keinen psychoaktiven Effekt. Indicas gelten als potenziell beeinflussender, da sie müde, träge und schwerfällig machen können. Je nach Sorte ist sogar ein sedierender Einfluss zu erwarten, der sich auf die Konzentration auswirkt. Sativas machen zwar high, wirken dabei aber belebend und antreibend, was als “milder” empfunden wird. Der typische “Stoned-Effekt” bleibt aus.

Optische Eigenschaften - Sativa und Indica unterscheiden

Hast Du die fertigen Buds vor Dir, erkennst Du als Profi auf einen Blick, ob es eine Sativa, Indica oder Hybride ist. Sativa-Buds sind fast immer größer und lockerer in ihrer Textur. Die Form ist zylindrisch-länglich, während die Indica eher dicht gepackt und rundlich ist. Sativas sind meist hellgrün bis gelblich, manchmal mit orangenen Flecken. Indicas hingegen zeigen sich dunkelgrün mit Farbtönen bis ins Violette.

Fazit: Drei Cannabis Sorten mit unterschiedlichen Eigenschaften

Jede der drei Cannabis Sorten hat ihre Vor- und Nachteile. Cannabis Ruderalis ist als alleinstehende Pflanze nahezu nicht vorhanden, sie taucht aber oft in Hybriden auf. Die selbstblühenden Eigenschaften sind hier das ganz besondere Merkmal in der Zucht. Es ist nicht möglich, eine der Sorten als “die beste” zu deklarieren, da das oft eine Frage des Geschmacks ist.